Mai 2017

Gemeinsam mit unserer Chronistin lernen Sie die Toskana mit dem PKW kennen. Entdecken Sie Zypressenalleen, Weinhänge und grüne Täler und genießen Sie die typischen toskanischen Paläste und Villen.

Ihr Chronist

Hallo, ich heiße Andrea. Geboren (1965) und aufgewachsen bin ich am Möhnesee, am Rande des Sauerlandes mit Blick auf den Arnsberger Wald, der mir auch heute noch zum Greifen nah ist. In meiner Freizeit schreibe ich Kinder- und Jugendbücher und liebe es, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen.

Mit diesem Reisebericht starte ich meine "Chronisten Laufbahn" und hoffe sehr, dass Ihnen meine Beschreibungen und die Fotos gefallen.

1. Tag: Anreise nach Pescia

Da wir etwa in der Mitte der Republik wohnen, ging es mitten in der Nacht los. Pünktlich um 1 Uhr starteten wir gen Süden. Das Wetter war gut und dank des hellen Vollmondes war es fast taghell. Der Verkehr war recht gering und wir kamen ohne Stau voran, obwohl auch schon zu sehr früher Stunde eine Menge Lkws unterwegs waren. Unsere Rechnung ging jedoch auf und wir passierten sowohl Nürnberg als auch München ohne Probleme.

Der erste Blick auf das Alpenpanorama war wie immer grandios. Schroffe Felsen, steile Hänge und strahlend blauer Himmel begleiteten uns bis Trento. Dann wechselte die Landschaft und sanftere Hügel prägten das Bild.

Nach gut 14 Stunden im Auto (inkl. großzügiger Pausen)trafen wir am späten Nachmittag in Pescia ein. Das Hotel Villa delle Rose liegt am Rande des Ortes, eingebettet in einen wunderschönen, alten Garten mit vielen unterschiedlichen Bäumen, Palmen und Sträuchern. Man fährt durch ein großes Metalltor, an dem wunderschöne Rosen ranken, auf den Hof. Überall sind große bepflanzte Tonkrüge oder schöne Steinfiguren im Schatten der großen Bäume platziert.

Unser großzügiges Zimmer liegt im Erdgeschoss mit einem Balkon mit Blick in den Garten und auf den Pool. Das Wasser war vielleicht etwas kühl, aber nach dieser langen Fahrt bei 25 Grad genau das Richtige.

2. Tag: Pescia - Lucca - Pescia

Nach dem Frühstück ging es mit dem Auto Richtung Lucca. Wir fanden einen Parkplatz direkt in der Nähe der „Porta de Elisa“. 1 €/Stunde Parkgebühr fanden wir sehr human. Von dort aus begannen wir unseren Rundgang auf der Stadtmauer.

Die Ausmaße dieser Wehranlage sind wirklich großzügig und nicht nur Touristen, sondern vor allem die Einheimischen nutzen diese Mauer zum Flanieren, Joggen und verweilen. Es weht immer ein leichter Wind und die unzähligen Bäume spenden reichlich Schatten. Ein Rundgang bietet sehr schöne Eindrücke und man hat einen wunderbaren Ausblick.

Die schmalen Gässchen in der Stadt laden zum Entdecken ein und auf allen Plätzen pulsiert das Leben. Es wird getratscht, gestikuliert und gelacht.

Nach dem Rummel in der Stadt gönnten wir uns einige Stunden am Strand Marina de Vecchiano. Die knappe halbe Stunde Autofahrt von Lucca bis ans Meer über schmale Straßen und schattige Alleen lohnte sich auf jeden Fall. Das Meer war wunderbar erfrischend und der lange Sandstrand war, bis auf einige Sonnenanbeter, erfreulich leer.

3. Tag: Pescia - Pisa - Pescia

Heute werden wir es wieder so angehen wie gestern und den Tag aufteilen. Morgens Kultur und Sightseeing und am Nachmittag ans Meer. Nach einem frühen Frühstück geht es mit dem Auto erneut Richtung Lucca, da wir wieder die Option „ohne Mautstrecke“ dem Navi zur Aufgabe gegeben haben. Nach Lucca geht es weiter Richtung Süden und schon nach gut einer halben Stunde parken wir unser Auto am linken Ufer des Arno (auch hier nur erfreuliche 1.60 €/Stunde Parkgebühren).

Es ist noch recht früh am Samstag morgen (09.30 Uhr) und gerade werden die ersten Stände der Märkte auf den vielen kleinen Plätzen aufgebaut. Doch unser erstes Ziel ist natürlich das Wahrzeichen der Stadt: Der schiefe Turm. Dazu begeben wir uns auf den Weg zur Piazza die Miracoli, dem Platz der Wunder. Neben dem Torre pendente gibt es noch zwei weitere, sehenswerte Bauwerke aus weißem Marmor zu besichtigen. Den Duomo Santa Maria Assunta und die runde Battistero. Wer alle Gebäude auch von innen besichtigen will muss gut 30 € investieren und verdammt viel Geduld mitbringen (Wartezeit am Turm mind. 1 Stunde).

Wir nutzen die Zeit lieber für einen Spaziergang durch die Gassen und über die diversen Märkte der Stadt. Auch dem rechten Ufer des Arno statten wir einen Besuch ab. In der dortigen Fußgängerzone findet man die üblichen Läden europäischer Großstädte: H&M, Pimkie, Mango, Douglas … um hier nur einige zu nennen.

Wir verlassen Pisa Richtung Süden und statten dem Örtchen Marina di Pisa einen kleinen Besuch ab. Entlang der Hafenmole kann man herrlich spazieren gehen oder sich an einem der großen Steine, an denen sich die Wellen des Mittelmeeres brechen ein leckeres Eis gönnen. Sandstrand oder eine Möglichkeit ins Meer zu gehen, gibt es hier aber nicht.

Also geht es wieder Richtung Norden an unseren Strand Marina de Vecchiano. Bis zum späten Nachmittag genießen wir ein Bad im Meer und das anschließende Sonnenbad. Ruhig ausklingen lassen wir den Abend am Pool unseres Hotels, das wir leider morgen Richtung Siena verlassen müssen.

4. Tag: Pescia - Siena

Heute ist bereits der 4. Tag unserer Reise und wir verlassen die wunderschöne Villa Delle Rose in Richtung Siena. Unser erster Halt ist jedoch bereits nach wenigen Kilometern erreicht. Es ist der Ort Montecatini Terme, der, wie der Name schon verrät, nach einer Therme benannt ist. Nach einem Rundgang durch den Park und die Stadt fahren wir in Richtung Montecatini Alto, um dort die Grotte zu besuchen. Den Weg dorthin zu finden ist nicht ganz einfach, da es keine Hinweisschilder auf diese Sehenswürdigkeit gibt. Einige Serpentinen und einen scharfen Linksschwenk später erreichen wir zwar die Grotte, aber das Hinweisschild am geschlossenen Tor weist uns darauf hin, dass diese erst ab dem 21.05.2017 geöffnet ist. Schade, wir hätten sie wirklich gerne besucht und die Kühle genossen, denn die Temperatur steigt auch schon an diesem frühen Morgen schnell auf über 20 C.

Unser nächstes Ziel heißt Certaldo. Unterwegs überkommt uns - endlich - das Toskana-Feeling. Sanfte Hügel, Olivenbäume, Weinberge (Chianti Anbaugebiet) und Zypressen wohin man schaut. Rechts, links, vorne, hinten, egal, überall Toskana! Und es duftet wunderbar nach frischem Heu, das noch auf den Feldern liegt und darauf wartet, in Ballen gepresst zu werden.

In Certaldo parken wir direkt am Bahnhof (0,80 €/Std.). Als wir durch einen kleinen Park mit duftenden Rosen auf die Altstadt zu schlendern, empfängt uns dort fröhliche Blasmusik und geschäftiges Treiben. An diversen Ständen bieten die Kinder des Ortes Pizza, Brot und Gebäck an. Einige Meter weiter, auf dem Platz vor der Kirche herrscht ebenfalls großer Andrang. Uns scheint, es ist Weißer Sonntag in Certaldo. Mädchen und Jungen sind gleichermaßen in schlichte, weiße Gewänder gekleidet. Die anderen Familienmitglieder hingegen haben sich reichlich herausgeputzt.

Um nicht zu stören und um dem Rummel zu entgehen, nehmen wir die Seilbahn (Furnecola) zur Casa Boccaccio. Die Fahrt dort hinauf dauert nur wenige Minuten und ist ein kleines, günstiges Abenteuer (1,80 €/Hin- und Rückfahrt).

Unsere nächste Etappe heißt: San Gimignano. Hier erweist sich das Parken am Sonntagmittag als recht problematisch und es gehört eine Menge Glück dazu, eine Parklücke auf den diversen Parkplätzen zu ergattern. Aber es lohnt sich, also nicht so schnell aufgeben und notfalls eine Extrarunde drehen! Es gibt (wie in unserem Reiseführer beschrieben) wirklich verdammt viele Souvenirläden, trotzdem macht es Spaß sich in dem Labyrinth der unzähligen Gassen und verwinkelten Straßen dieser Anlage zu verlaufen. Und der Aus- bzw. Rundblick über das Tal ist wunderschön. Dieser Halt ist endgültig der letzte auf unserem Weg nach Siena. Unsere Socken qualmen und wir sehnen uns nach einem Sprung in einen kalten Pool. Den gibt es leider in dem modernen Hotel Executive nicht, aber dafür eine schöne Dusche. Unsere Fahrt hat uns nicht nur von Pescia nach Siena geführt, sondern (was die Unterbringung anbelangt) vom 18. ins 21. Jahrhundert katapultiert.

5. Tag: Siena

Einen ganzen Tag haben wir Zeit, diese Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Deshalb lassen wir es ganz geruhsam angehen. Das Auto hat heute Pause und wir nehmen den Bus. Die Haltestelle ist nur knapp zweihundert Meter vom Hotel entfernt. (Von der Hotelausfahrt aus rechts die Straße hoch.) Eine einfache Strecke kostet gerademal 1,20 € und macht die Angelegenheit angenehm locker und günstig. Keine Parkplatzsuche, keine Parkgebühren, also völlig entspannt. Die Tickets für die Fahrt in die Stadt kaufen wir direkt an der Rezeption, die Tickets für die Rückfahrt am Automaten am Busbahnhof. Der Tarif heißt „Urban A“, die Linien sind: 3-10-17 und 77. Die Busse fahren in kurzen Zeitabständen und die Abfahrtszeiten erscheinen auf den Anzeigetafeln. Der Kauf eines Tickets ist auf jeden Fall empfehlenswert, da scharf kontrolliert wird!

Nach einer kurzen Fahrtzeit von 10 Minuten sind wir im Zentrum. Die Stadt und die Gassen sind jetzt um 9.30 Uhr noch sehr leer. Es ist ja auch Montagmorgen, an einem Wochenende sieht das wahrscheinlich ganz anders aus. Die meisten Sehenswürdigkeiten öffnen ihre Tore auch erst um 10 Uhr. So auch der Torre del Mangia, der Turm des Palazzo Pubblico (Rathaus), den wir als erstes in Angriff nehmen wollen. Knapp 400 Stufen gilt es zu erklimmen und das erledigt man am besten am frühen Morgen. Aber Vorsicht: Der Aufgang ist wirklich verdammt eng. Wer unter Höhen- oder Platzangst leidet, sollte sich die Besteigung besser sparen.

Der Ausblick über die Dächer der Stadt, über Teile der Stadtmauer, auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt, den Piazza del Campo zu Füßen und über das ganze Tal bis weit hinaus zu den Hügeln lohnen jedoch die Mühe und die Kosten (10 €). Von hier oben hat man den besten Blick, um die Piazza del Campo in ihrer ganzen Pracht zu bewundern. Als ein großer Halbkreis (muschelförmig steht im Prospekt), zum Rathaus leicht abfallend, umrahmt von prächtigen Patrizierpalästen, lädt dieser Sonnen verwöhnte Platz zum Verweilen ein. Die roten Pflastersteine erwärmen sich in der Sonne und bieten müden Besuchern einen angenehmen Platz, um sich auszuruhen. Durch die unzähligen Gassen weht immer eine leichte Brise, sodass sich der Platz nicht wie ein Hexenkessel aufheizt. Kühles Trinkwasser spendet zudem ein Hahn am Brunnen. Zugegeben, rund um den Platz reiht sich Bar an Restaurant, an Cafe, an Souvenirladen, an Bar… und ab 11 Uhr nimmt der Strom der Reisegruppen zu, aber dem Charme dieses Platzes tut dies keinen Abbruch.

Gut zu Fuß muss man sein, wenn man alle Sehenswürdigkeiten der Stadt erkunden will. Es geht entweder hinauf oder hinab durch die Gassen. Auch die Gastronomie hat sich darauf eingestellt. In besonders steilen Gassen gibt es spezielle Tische und Stühle mit unterschiedlichen Beinlängen (Das wird übrigens auch uns Sauerländern nachgesagt, wir hätten ein Berg- und ein Talbein!).

Mein persönliches Highlight ist der Dom, der Duomo S. Maria Assunta. Allein die Außenfassade ist ein gigantischer Traum aus weißem und rosa Marmor. Eine Innenbesichtigung (4 €, kaum Wartezeit) sollte man auf gar keinen Fall versäumen! Der Weg hoch zur (im Vergleich zum Dom) recht schlichten Kirche San Domenico lohnt ebenfalls. Von dort aus lassen sich herrliche Aufnahmen des Doms und Teilen der Stadt machen. Hinter dem „Stadio Artemio Franchi“ liegt im Schatten der Stadtmauer ein kleiner Park mit Springbrunnen und schattigen Plätzchen für eine ruhige Mittagspause, abseits des Getümmels der Stadt. Nach dieser kleinen Verschnaufpause zieht es uns wieder in das Wirrwarr der verwinkelten Gassen, versteckten Palazzos zurück zur Piazza del Campo.

Fazit und Tipps: Wunderschöne Stadt, Turm und Dom ein Muss! Turnschuhe besser als Flipflops oder Sandalen und Bus besser als Auto!

6. Tag: Siena - Pratolino

Heute geht es eigentlich Richtung Norden, aber da wir den ganzen Tag Zeit haben, legen wir einen südöstlichen Schwenk ein. Wir werden dabei sogar der Toskana untreu und wagen einen Abstecher nach Umbrien.

Auf unserem Weg nach Castiglione del Lago am Lago Trasimeno sehen wir das erste Mal ausgedehnte Kornfelder, die sich über die seichten Hügelketten erstrecken. Nach einer kurzen Etappe über eine doppelspurige Bundesstraße (73, E78) geht es ab der Abfahrt Colonna del Grillo wieder auf eine Landstraße, die durch eine hügelige, dicht bewaldete Landschaft führt. Es ist Cabriowetter und die kurvenreiche, abwechslungsreiche Strecke bietet Fahrspaß pur. Es geht wirklich nur selten mehr als hundert Meter geradeaus.

Zunächst bleiben wir für eine kurze Pause direkt unten am Rand des Sees, bevor wir die Altstadt und die Burganlage besichtigen. Ein Abstecher in dieses schmucke Städtchen lohnt sich.

Dann geht es Richtung Norden nach Arezzo. Direkt an der Stadtmauer, am Tor „Porta S. Lorentino“ parken wir und machen uns auf den Weg zum Dom. Leider ist dieser in der Zeit von 12.30 - 15.00 Uhr geschlossen, sodass eine Innenbesichtigung leider ausfällt. Aber es gibt noch viele andere Sehenswürdigkeiten zu entdecken: der „Piazza Grande“ , die romanische Pfarrkirche „Pieve die Santa Maria“ und die Basilicia di San Francesco.

Nun geht es ohne weitere Zwischenstopps zum heutigen Tagesziel. Unser Weg führt uns durch die Region des Pratomagno. Abwechselnd geht es durch dichte Nadelbaum- oder Mischwälder, schmale Serpentinen hinauf und hinab über den Passo della Consuma (1.060 m hoch). Es bieten sich wunderschöne Ausblicke rechts und links hinab in die Täler. Gegen 16 Uhr erreichen wir unser Hotel, das idyllisch auf einer Anhöhe ca. 4 km oberhalb von Pratolino liegt. Vom Balkon aus gibt es einen schönen Blick hinunter ins Tal. Noch ein paar Runden im Hallenbad des Hotels und dann den Abend bei einem 4-Gänge Menü ausklingen lassen.

7. Tag: Pratolino - Florenz - Pratolino

Florenz - Die Stadt der Medici, Wiege der italienischen Renaissance, Hauptstadt der Toskana… heute werden WIR dich erobern! Die Anreise trauen wir uns per Auto. Das ist über die Via Bolognese viel einfacher als gedacht. Unterwegs auf den knapp 15 km von Pratolino nach Florenz hat man schon einen herrlichen Ausblick ins Tal und auf die Stadt. Direkt in der Nähe der Piazza della Liberta weist uns ein Parkplatzschild auf eine Tiefgarage (Parterre) in der Via Madonna della Tosse hin. Diese erste Gelegenheit nutzen wir und parken dort für knapp 2 € die Stunde oder max. 10 € (Tagesticket). Diese Entscheidung bereuen wir nicht eine Sekunde! Das Auto steht sicher und im Schatten und wir brauchen uns nicht ins Getümmel der Einbahnstraßen, Baustellen und unzähligen Vespa Rollern stürzen, die einen ungehemmt links und rechts überholen.

Von hier aus starten wir unsere Erkundung der Stadt, die uns über den Piazza San Marco (hier ist auch der Busbahnhof, falls man den Bus nimmt) weiter zur Santissima Annunziata (Kirche aus dem 13. Jahrhundert) führt. Die Via dei Servi führt uns zum Dom! Wow! Man bräuchte mindestens vier Aufnahmen nebeneinander und zwei übereinander, um das gesamte Ausmaß dieses Bauwerkes zu erfassen. Ganz zu schweigen von dem Campanile, dem 85 m hohen Glockenturm, der direkt neben dem Dom steht. Wir umkreisen einmal den Dom (weißer, grüner, roter Marmor wohin man schaut und eine riesige Kuppel) und den dazugehörigen Piazza Duomo. Die Taufkirche Battistero San Giovanni ist eine achteckige Sehenswürdigkeit mit weißen und grünen Marmorplatten in geometrischer Anordnung.

Der Palazzo Medici Riccardi und die Capella dei Medici sind die nächsten Sehenswürdigkeiten auf unserer Route Richtung Fortezza da Basso. Eine Besichtigung dieser Festung bleibt uns aber aufgrund von Bauarbeiten verwehrt. Also geht es nun in Richtung Arno. Dabei nehmen wir den Palazzo dei Congressi, die Piazza S. Maria Novella und die Piazza Ognissante mit. Wir überqueren den Arno über die Ponte alla Carraia und schlendern linker Hand weiter zum Piazza S. Spirito. Von dort aus ist es nur ein kurzer Weg zum Palazza Pitti, der Residenz der Medici im 15. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert diente er als Königsschloss, heute beherbergt er diverse Museen.

Diesen Palast sehen wir nachher noch von der anderen Seite, doch zunächst erklimmen wir eine steile Gasse, die uns zum oberen Eingang des Giardino di Boboli, einer riesigen Gartenanlage, führt. Der Aufstieg lohnt auf jeden Fall, auch wenn er recht schweißtreibend ist. Im Park sollte man direkt den Weg Richtung Porzellan Museum einschlagen, denn von dort aus bietet sich einem ein wunderbarer Blick über das ganze Tal. Dann geht es auf geschwungenen Wegen nur noch bergab durch den Garten, vorbei an Brunnen, Statuen und Pavillons, bis man die Rückseite des Palazzo Pitti erreicht. Sehenswert ist ebenfalls die kleine Grotte. Durch den Innenhof des Palazzo geht es zum Ausgang. Man kann diese Tour natürlich auch von hier unten starten.

Ein weiteres MUSS für alle Florenzbesucher ist der Gang über die Ponte Vecchio. Hier reiht sich Goldschmied an Goldschmied und Tourist an Tourist. Fast ebenso viel Andrang herrscht auf dem Platz vor dem Palazzo Vecchio. Die Kirche S. Croce ist unsere letzte Station. Dann geht es (nochmal am Dom vorbei) zurück zum Platz der Freiheit und wir sagen Florenz müde aber begeistert Lebewohl. Natürlich waren wir auch in der großen Markthalle, aber von den Gerüchen dort (vor allem Käse und Fisch) kann man leider keine Fotos machen.

Aber ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall und es gibt natürlich noch viel viel mehr zu entdecken und erleben!

8. Tag: Heimreise

Punkt 8.22 Uhr starten wir den Motor und (ob sie es glauben oder nicht) Punkt 23.22 Uhr stehen wir vor unserer Garage. 15 Stunden waren wir unterwegs und sind entsprechend platt. Wie auf dem Hinweg auch, sind wir ohne Staus durchgekommen. Diesmal ging es nicht an München vorbei, sondern wir wurden vom Navi über Füssen geleitet und fuhren im Prinzip die ganze Zeit auf der A7 bis hoch nach Kassel.

Der Halt am Gardasee nach den ersten 250 km tat gut und wir vertraten uns ein wenig die Beine. Ich der Stadt Garda drehten wir eine schöne Runde, zunächst am Wasser entlang und durch die schmalen Gassen zurück zum Parkplatz. Dann fuhren wir am rechten Ufer den See entlang nach Norden. Ab dann hieß es nur noch: Rauf auf die Bahn und ab nach Hause.

Fazit der Rundreise:
Uns haben alle Städte, die wir kennengelernt haben, sehr gut gefallen, wobei Florenz vielleicht die schönste, aber auch die hektischste Stadt war. Unser Favorit ist Siena. Der Wechsel zwischen Stadtbesichtigungen und den Überlandfahrten sorgt für Abwechslung und lässt einen Land und Leute kennen lernen. Man hat dann immer mal auch einen Tag Pause, um die Eindrücke sacken zu lassen. Die unterschiedlichen Hotels und die damit verbundenen Gegebenheiten gestalteten die Reise ebenfalls abwechslungsreich. Wir fühlten uns überall gut betreut, aber auch hier hatten wir natürlich einen Favoriten. Das Hotel Villa delle Rose in Pescia mit dem schönen Garten, dem Pool und dem Charme vergangener Zeiten, gefiel uns am besten. Schön, dass wir dort am längsten waren. Die Rundreise bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten, eigene Entdeckungen oder Ausflüge einzubauen. Zum Beispiel Abstecher ans Meer. Bequeme Schuhe sind auf jeden Fall empfehlenswert.

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise
Individuelle Anreise nach Pescia.

2. Tag - Pescia - Lucca - Pescia (ca. 40 km)
Nutzen Sie den heutigen Tag und für einen Besuch des hübschen Städtchens Lucca. Zahlreiche Denkmäler, Monumente, antike Bauwerke, kleine Plätze und enge Gassen versprühen einen ganz eigenen Charme. Die Geschichte des Ortes reicht weit zurück bis in die vorrömische Zeit der Etrusker und hat zahlreiche Spuren hinterlassen. Unternehmen Sie zu Fuß einen Spaziergang durch den historischen Stadtkern und besichten Sie dabei die Kathedrale San Martino, das Museum of Villa Mansi, das Amphitheater Piazza dell Anfiteatro und die Kirche San Michele in Foro. Nach einem ereignisreichen Tag mit vielen unvergesslichen Eindrücken können Sie den Tag bei einem Café in einem der Kaffees ausklingen lassen, bevor Sie nach Pescia zurück fahren.

3. Tag - Pescia - Pisa - Pescia (90 km)
Nach einer abwechslungsreichen Fahrt durch das liebliche Hügelland der Toskana erreichen Sie die geschichtsträchtige Stadt Pisa Unternehmen Sie einen Spaziergang vorbei am am "Platz der Wunder" mit dem imposanten Dom, dem Baptisterium und dem wohl berühmtesten Turm der Toskana - dem schiefen Turm. Aber auch das lebhafte Studentenviertel der traditionsreichen Universität und die weniger bekannte, geschäftige Altstadt beeindrucken durch herrschaftliche Paläste, sehenswerte Kirchen und viele Einkaufsmöglichkeiten. Anschließend fahren Sie zurück nach Pescia.

4. Tag - Pescia - Montecatini Terme - Siena (ca. 130 km)
Heute verlassen Sie Pescia und fahren weiter südlich nach Siena. Auf der Fahrt in Ihren nächsten Urlaubsort empfiehlt sich ein Stopp in Montecatini Terme. Der italienische Kurort gilt als ein Zentrum der Art-Nouveau-Architektur. Genießen Sie die Ruhe der Thermalstadt und unternehmen Sie einen gemütlichen Spaziergang durch die unbefleckte Natur und betrachten Sie die wunderbaren Kunstwerke. Statten Sie dem Rathaus mit seinen beeindruckenden Säulengängen und Gewölben einen Besuch ab. Ebenfalls lohnt es sich, einen Ausflug zu der 200 m langen und 20 m tiefen Tropfsteinhöhle Grotta Maona zu unternehmen (geöffnet vom 1. April bis 15. Oktober, ca. 1.5 km). Sie ist die einzige Höhle Italiens mit zwei unterirdischen Seen.

5. Tag - Siena
Der heutige Tag gilt der Besichtigung von Siena, das malerisch in den Hügeln der Toskana eingebettet liegt und zu den schönsten Städten Italiens zählt. Bei einem Spaziergang durch die antike Stadt sehen Sie den muschelförmigen Platz "Il Campo" und den imposanten Marmor-Dom. Auf der Piazza findet alljährlich der bekannte "palio" statt. Auch Sienas kleine mittelalterliche Gassen und das italienische Flair werden Sie ganz bestimmt begeistern. Lassen Sie nach Ihrem Rundgang den Tag bei einem Glas Vinosanto mit Cantucci ausklingen.

6. Tag - Siena - Pratolino (94 km)
Sie verlassen Siena und fahren nach Florenz. Lassen Sie sich während der Fahrt von der einmaligen Hügellanschaft mit zahlreichen Zypressen und Weinhängen verzaubern.

7. Tag - Pratolino - Florenz - Pratolino (ca. 30 km)
Was wäre die Toskana ohne einen Besuch von Florenz? Heute führt Sie Ihre Reise in die Hauptstadt der Toskana. Lassen Sie sich verzaubern vom einmaligen Charme dieser typisch italienischen Metropole und entdecken Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie den Dom mit seiner mächtigen Kuppel, den Glockenturm, den Palazzo Vecchio sowie die Piazza della Signoria. Oder verweilen Sie außerdem auf dem bekannten Ponte Vecchio.

8. Tag - Abreise
Heute treten Sie die Rückreise an oder haben die Möglichkeit Ihre Reise am Lago Maggiore zu verlängern.